NATURFREUNDEHAUS FRITZ BOHNE GELSENKIRCHEN

WILLKOMMEN

NaturFreunde als Bewegung und in der Geschichte von Gelsenkirchen

„Den arbeitenden Menschen aus grauen Städten den Zugang zur Natur zu erschließen“ -  „ihre soziale Unterprivilegierung zu verbessern“, dies waren Ideen für die Gründung des „Touristenvereins Die Naturfreunde“ am 16. September 1895 in Wien. Die Gedanken zündeten und 1905 wurden Ortsgruppen in Zürich und München gegründet. Das erste deutsche Naturfreundehaus wurde 1910 eröffnet.

 

1920 trafen sich Gelsenkirchener „Freunde der Natur“ in einer Gaststätte zur Gründungsversammlung; sie wählten Theo Plate zum Vorsitzenden. Die Mitglieder als verschworene Gemeinschaft hatte Pläne und großen Ideenreichtum und strebte nach Verwirklichung . Die Stadtverwaltung Gelsenkirchen stellte dem Verein in der Freiluftschule an der Holbeinstraße Räume zur Verfügung, in Wulfen pachtete der Verein ein fünf Morgen großes Gelände für Freizeitaktivitäten, im Bezirk waren Ortsgruppenmitglieder aktiv.

1933 Verbot der deutschen Naturfreunde durch die nationalsozialistische Regierung - auch die Gelsenkirchener Naturfreunde traf es im September 1933 mit der Auflösung des Zeltlagers in Wulfen; Verhaftungen, Verhöre und Gefängnis waren die Folgen.

Die braunen Jahre konnten den Zusammenhalt der Gelsenkirchener Naturfreunde nicht brechen und es erschienen 27 frühere Mitglieder 1945 , um die zwangsweise unterbrochene Arbeit wieder aufzunehmen. In der Gründungsversammlung am 20. Januar 1946 wurde Fritz Bohne zum ersten Vorsitzenden gewählt. Von Gelsenkirchen ging dann die Initiative zur Neugründung des Landesverbandes 1947 aus. In den Folgejahren stieg die Mitgliederzahl beträchtlich an mit Neigungsgruppen für Musik, Volkstanz, Laienspiel und Arbeit in Jugend- und Kindergruppen. Ein Wohnwagen auf dem „alten“ Gelände in Wulfen , aber nicht zuletzt die wachsende Mitgliederzahl ließen den Wunsch nach einem eigenen Heim immer lauter werden.

 

1954/1955 mit Hilfe der Stadt Gelsenkirchen konnten Pläne für ein vereinseigenes Naturfreundehaus realisiert werden, am 17.08.1954 war Richtfest und am 26. Juni 1955 erfolgte die Einweihung des Hauses an der Holbeinstraße. Viele fleißige Helfer, die an diesem Bau Hand angelegt hatten konnten sich über 30 TDM freuen, die durch freiwillig geleistete Mitarbeit an diesem Neubau eingespart wurden.

700 Mitglieder zählten die Naturfreunde 1956 in Gelsenkirchen. In Anerkennung der geleisteten Vereinsarbeit ist auch zu werten, dass 1957 die Bundeskonferenz der Deutschen Naturfreunde mit Tagungsort Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen stattfand.

Es wurden Ortsgruppen in den Stadtteilen Horst und Buer gegründet, die jedoch heute nicht mehr bestehen. 1973 bis 2002 betrieben die Gelsenkirchener Naturfreunde ein Naturfreunde-Ferienheim „Am Sonnenstück“ im Sauerland, Altenhellefeld, nahe dem Arnsberger Wald. 1968 wurde der erste Wandertag in Gelsenkirchen mit den übrigen Wandervereinen und dem Stadtverband für Leibesübungen durchgeführt. 1978 wurde das Naturfreundehaus nach dem Ehrenvorsitzenden in „Fritz-Bohne-Jugendheim“ umbenannt. Das Umfeld des Naturfreundehauses veränderte sich ab 1990 durch den Abbruch der stillgelegten Kleiderfabriken Kemper und Classik Pelz und den weiträumigen Neubau von Wohnungen gravierend.

 

Die Mitgliederzahlen entwickelten sich altersbedingt rückläufig. Heute hat der Verein 30 Mitglieder. An Aktivitäten werden Treffen in Jugend- und Kindergruppen angeboten. Das Haus ist beliebt für Übernachtungen und Saalvermietungen; die AWO Feldmark hat im Naturfreundehaus ihren Treffpunkt und von den rd 1.500 Übernachtungen im Jahr sind ca 1/3 Personen bis zum 27 Lebensjahr. Die Gelsenkirchener NaturFreunde sind ein Teil der Stadt und das Naturfreundehaus im Stadtteil Feldmark, direkt am Stadtgarten gelegen,  Herberge für Jung und Alt, die in Gelsenkirchen aus den unterschiedlichsten Gründen Station machen.